Leider müssen wir den für den 21. April 2020 im Ev. Augustinerkloster zu Erfurt geplanten Fachtag "Gewaltschutz und Geflüchtete mit besonderen Schutzbedarfen in Thüringen" aufgrund des verlängerten Kontaktverbotes und der Projektlaufzeit bis zum 30.6.2020 absagen!

Das Bundeskabinett hat diese Woche die Aufnahme von 50 Kindern aus den griechischen Lagern beschlossen. Bundesaußenminister Maas kündigte zudem an, in den nächsten Wochen zwischen 350 und 500 unbegleitete Minderjährige aufzunehmen. „Echte Humanität und Asylpolitik drückt sich anders aus“, sagt Christiane Götze, Vorstand des Kinderschutzbundes Thüringen.

Geflüchtete, die nicht an ihrer Abschiebung mitarbeiten, werden noch immer sozialrechtlich sanktioniert. Doch Abschiebungen sind aktuell faktisch nicht möglich.

Die Sozialwissenschaftlerin Friederike Stahlmann ist gerade von einer Reise aus Kabul zurückgekehrt. Sie berichtet: "Eine unkontrollierte Verbreitung des Corona-Virus in Afghanistan scheint nicht vermeidbar zu sein - auch weil die Bevölkerung zur ganz überwiegenden Mehrheit nicht die Möglichkeit hat, Selbstschutzmaßnahmen zu ergreifen." Es mangele an Tests. Die Bereitschaft, sich testen zu lassen, sei kaum gegeben. Oft werde versucht, die Krankheit zu verheimlichen.

Geflüchtete sollen auf engstem Raum leben -  Migrationspolitische Forderungen der Thüringer CDU-Fraktion sind fachlich nicht mehr nachvollziehbar

Aktuell wird diskutiert, Geflüchteten, die bisher dem Arbeitsverbot unterliegen, doch eine Arbeitserlaubnis zu erteilen, um sie bei der Spargelernte einzusetzen. Viele geduldete Geflüchtete kämpfen seit Jahren um eine Arbeitserlaubnis. Plötzlich sollen sie in Krisenzeiten einspringen dürfen?

Flüchtlingsrat Thüringen fordert dringend Maßnahmen in den Landkreisen und Kommunen sowie die Einstellung von Abschiebungen

Auf einer Pressekonferenz vom 16. März 2020 berichtete die Landespolizeiinspektion Suhl die Falschmeldung, dass Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung Suhl unter Zeigen einer IS-Flagge versuchten hätten, das Tor der Unterkunft zu überwinden. Daraufhin haben Rechte im Netz eine Hasskampagne gegen Geflüchtete gestartet. Die Polizei dementierte zwar zwei Tage später ihre eigene Meldung - doch zu spät: die Falschmeldung kursierte bereits durch die Kanäle von Neonazis. Sie drohten Geflüchteten mit Gewalt. Die Falschinformationen waren Grundlage einer rechten Hasskampagne.

Im aktuellen BLEIBdran-Newsletter wird u.a. der neu geschaffene § 60c AufenthG für die Ausbildungsduldung erläutert, in der Miniserie Sprache lernen auf das Thema Lesen eingegangen und das LAT-Projekt "Wege in die Pflege" interviewt.

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