Schriftliches Grußwort des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow zum 20. Geburtstag des Thüringer Flüchtlingsrates
Schriftliches Grußwort des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow zum 20. Geburtstag des Thüringer Flüchtlingsrates
20 Jahre Thüringer Flüchtlingsrat, das sind 20 Jahre engagierter Einsatz von Menschen aus Thüringen für Menschen auf der Flucht vor Kriegen, politischer Verfolgung, Hunger, Umweltzerstörung und ökonomischen Sorgen nach Thüringen gekommen sind, in ein Land, das sich zwar als das grüne Herz Deutschlands bezeichnet, offen für Gäste aus der ganzen Welt, sich aber oft genug auch von seiner anderen Seite gezeigt hat. Der NSU hat seine Wurzeln in Thüringen, oft genug werden Flüchtlinge angegriffen und verfolgt, sind betroffen von Ausbeutung und Repression und müssen und unmenschlichen Bedingungen leben.
Der Thüringer Flüchtlingsrat ist seit 20 Jahren die unüberhörbare Stimme dieser Menschen, immer den Finger in die Wunde legen aber auch bemüht, Geflüchteten konkret zu helfen. Ich selbst habe oft genug erlebt, wie wichtig die Arbeit des Flüchtlingsrates ist. Sie ist wichtig für jene, denen geholfen werden kann, sie ist wichtig als politische Stimme.
Ja, ich bin nun ab und an in der Rolle des Adressaten der Kritik des Flüchtlingsrates. Aber diese Kritik ist wichtig, gerade, wenn in Vielem Übereinstimmung besteht, braucht es eben auch den zivilgesellschaftlichen Druck, denn viel ist zu tun. Wir brauchen endliche eine Lösung für Illegalisierte, wir müssen die Möglichkeiten für Geflüchtete sich zu bilden und zu arbeiten, verbessern und wir brauchen europäische Antworten auf Fluchtbewegungen.
Deswegen braucht es die Arbeit des Thüringer Flüchtlingsrates auch in Zukunft. Ich danke allen Mitgliedern für ihren Einsatz und wünsche weiter eine erfolgreiche Arbeit.
Bodo Ramelow
Ministerpräsident des Freistaats Thüringen