ERFAHRUNGSBERICHT & DISKUSSIONSRUNDE
Im Februar diesen Jahres verbrachten wir, Alex und Suse, zwei Wochen
auf der griechischen Insel Lesbos. Seit vergangenem Jahr ist die kleine,
eigentlich verträumte, (Urlaubs-) Insel bedauerlicherweise bekannt für
schwimmwestenbedeckte Strände und dramatische Bootsankunftsszenen.
Circa 800.000 Menschen kamen im Jahr 2015 auf ihrer Flucht nach Europa
über diese Route, angetrieben von der Hoffnung auf Schutz und
Sicherheit.
Während unserer Zeit dort unterstützten wir die
Freiwilligenstrukturen im inoffiziellen Better Days for Moria Camp und
versuchten uns einen allumfassenden unverschleierten Eindruck von der
Situation vor Ort zu machen. Wir verbrachten viel Zeit mit dem
sinnvollen Einsetzen der zuvor gesammelten Spendengelder, arbeiteten im
Schichtsystem bei der Kleiderausgabe, bastelten Perlenarmbänder im
Kinderzelt, etablierten eine UNO-Kartenspiel Liga unter den Camp
BewohnerInnen und wechselten nasse Socken von durchgefrorenen Müttern
um 5 Uhr morgens am Strand. Vorallem aber lernten wir von den Menschen,
die tagtäglich die lebensgefährliche Überfahrt mit dem Schlauchboot
über das Meer antraten. Wir lernten über ihre Vergangenheit in Syrien,
dem Iran oder Pakistan, über die Erlebnisse und Hindernisse auf der
gegenwärtigen Flucht und über die Vorstellungen und hoffnungsgebenden
Ziele in der Zukunft.
Gern möchten wir euch berichten von Frustration und Wut über
restriktive politische Maßnahmen, über das Gefühl von Gemeinschaft
und Zusammenhalt und davon wie die Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit
und Freiheit stärker ist als alle Stacheldraht-Grenzzäune der Welt.
Im Rahmen der Veranstaltung wird es viel Raum zum Nachfragen und
Diskutieren geben! Wir freuen uns auf Austausch und anregende Gespräche
mit euch.