Flüchtlingsrat Thüringen e.V., Move e.V., Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement gGmbH, Jugendliche ohne Grenzen in Thüringen und Thüringer Flüchtlingspaten Syrien e.V. begrüßen den Start des Thüringer Landesaufnahmeprogramms für afghanische Familienangehörige.
Nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 hatte Thüringen bereits den Start eines Landesaufnahmeprogramms beabsichtigt, wozu das Bundesinnenministerium erst jetzt, über ein Jahr später, sein Einvernehmen erteilt hat. Damit ist Thüringen das erste Bundesland, in dem es jetzt ein dringend notwendiges Landesaufnahmeprogramm gibt.
Für Afghan:innen in Thüringen, die täglich um ihre Kernfamilien und Verwandten bangen, die entweder noch in Afghanistan sind oder bereits in einem Nachbarland ohne Perspektive ausharren, sind mit diesem Programm viele Hoffnungen verbunden. Aber für viele werden die notwendigen Verpflichtungserklärungen für fünf Jahre, die den kompletten Lebensunterhalt mit Ausnahme der Krankenkosten für die nachgeholten Verwandten sichern, eine sehr große und kaum stemmbare Hürde sein. Umso wichtiger ist es, dass die Verpflichtungserklärungen von mehreren Personen getragen werden können und sich viele Unterstützer:innen finden, die sich finanziell beteiligen. Familienangehörige in Sicherheit zu bringen muss auch denen möglich sein, die über kein hohes Einkommen verfügen.
Seit Monaten und erst Recht mit dem Bekanntwerden der Aufnahmeanordnung gibt es zahlreiche Nachfragen von Afghan:innen in Thüringen zu den Voraussetzungen und Bedingungen des Programms. Insbesondere bei den afghanischen Vereinen sollten finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, um in den Beratungsanliegen kompetent informieren zu können und Erfahrungen zu bündeln. Damit würde auch ein niedrigschwelliger Informationszugang zum Landesaufnahmeprogramm gesichert. Neben Informationen insbesondere zu den Verpflichtungserklärungen und der Organisation von Spendenpatenschaften wird auch die zügige Bearbeitung der Anträge in den Ausländerbehörden ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Umsetzung des Landesaufnahmeprogramms sein
- hier gibt es mehr Informationen zum Aufnahmeprogramm