Nach Berichten der "Welt am Sonntag" sind in Thüringen aktuell nur 33 Prozent der Erstaufnahmeplätze für Flüchtlinge belegt. Immer wieder werden dem Flüchtlingsrat massive Missstände aus unterschiedlichen Landesaufnahmestellen berichtet „Wir fordern die Landesregierung daher auf, umgehend die Unterbringungs- und Versorgungssituation in den Landesaufnahmestellen zu verbessern und Grundstandards in allen Einrichtungen zu gewährleisten: die regelmäßige, gesetzlich vorgeschriebene Auszahlung von Sozialleistungsbeträgen („Taschengeld“), Sicherstellung von geschlechtergetrennten Duschen und Toiletten, abschließbare Schränke, abschließbare Zimmer, ausreichend Waschmaschinen und Trocknungsmöglichkeiten, Teeküchen, kontinuierliche Warmwasserversorgung, Sicherstellung der (kinder-)ärztlichen Versorgung, ausreichende und nahrhafte Essensversorgung, Sicherstellung von Spiel- und Freizeitmöglichkeiten insbesondere auch für Kinder, ausreichende Zurverfügungstellung von Bekleidung“, so Ellen Könneker.
„Wir erwarten, dass die Hallenunterbringung in Hermsdorf und Gotha in Zeiten ausreichender Unterbringungsplätze nicht genutzt wird, sondern diese ausschließlich zur kurzfristigen Unterbringung in Zeiten einer Überbelegung als Notunterkunft in Frage kommt“, so Könneker weiter.
Das freie Plätze derzeit verfügbar sind, bedeutet nicht, dass weniger Flüchtlinge auf der Suche nach Schutz sind. Aufgrund versperrter Fluchtwege (in der Türkei, EU- Außengrenzstaaten, an den Grenzkontrollen in der EU) werden derzeit viele Flüchtlinge von ihrem Recht auf Asyl teilweise gewaltsam abgehalten.