Flüchtlingsrat Thüringen e.V. begrüßt den Beschluss des Jenaer Stadtrats zur Verbesserung der Lebens- und Wohnbedingungen für Geflüchtete in Jena
Mit dem Jenaer Stadtratsbeschluss von Mittwoch, den 14.07.2021, wird der Oberbürgermeister der Stadt Jena aufgefordert, Maßnahmen zu erarbeiten, damit Geflüchtete in Jena zeitnah in Wohnungen leben können. Eingereicht von der Stadtratsfraktion von Linken, Grünen und SPD wurde die Beschlussvorlage auf Wirken der Seebrücke Jena erarbeitet. Große Sammelunterkünfte in denen sich viele Menschen auf engem Raum Wohnbereiche, Küchen und Bäder teilen müssen, sollen damit in Jena perspektivisch der Vergangenheit angehören.
„Es ist ein wichtiger Schritt weg von der gegenwärtigen Zwangsvergemeinschaftung in Sammelunterkünften hin zu einer menschenwürdigen Wohnungspolitik für Geflüchtete“ erklärt Philipp Millius vom Flüchtlingsrat Thüringen. „Der Beschluss ist zugleich ein entscheidender Erfolg der Seebrücke-Bewegung in Jena, die seit nunmehr viereinhalb Monaten mit der Dauermahnwache ‚die Auflösung aller Lager‘ fordern.“
Große Sammelunterkünfte stehen immer wieder in der Kritik, während das Thüringer Integrationskonzept von 2017 die vorrangige Unterbringung von Geflüchteten in Wohnungen längst vorsieht. Leben auf engem Raum setzt Bewohner:innen insbesondere in der Corona-Pandemie einem deutlich erhöhten Infektionsrisiko aus, wie Expert:innen des Robert-Koch-Instituts und NGO’s bereits seit Beginn der ersten Corona-Welle im März 2020 immer wieder verdeutlicht haben.
„Wir hoffen sehr, dass andere Thüringer Kommunen dem Beispiel Jenas folgen und nicht mehr auf Sammelunterkünfte für Geflüchtete setzen“, so Millius.