20. März 2018
Internationaler Tag gegen Rassismus – Ausstellung und Videoinstallation machen in Apoldaer Innenstadt auf tägliche Diskriminierung aufmerksam

PRESSEMITTEILUNG

Zum internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März 2018 organisieren Engagierte des Demokratieprojekts „[CoRa] – contra Rassismus, pro Migration und Asyl“ einen kreativen Protest in der Apoldaer Innenstadt. Zwischen 13 und 17 Uhr werden am Brauhof die Bild- und Textausstellung „Her Pain: Depicted & Quoted“ sowie die Videospots des NSU-Tribunal gezeigt und zudem Erfahrungsberichte von Opfern des täglichen Rassismus vorgelesen. Martin M. Arnold, Projektmitarbeiter von [CoRa], sagt dazu: „mit kreativen Mitteln wollen wir Interessierten die schockierende Alltäglichkeit von Rassismus aufzeigen und die Opfer zu Wort kommen lassen. Genau darum geht es seit 1979 bei der internationalen Woche und dem internationalen Tag gegen Rassismus.“

Die Opferschutzorganisation ezra spricht in ihrer aktuellen Jahresstatistik von  der zweithöchsten Zahl und immer brutaler werdenden Angriffen, die seit 2001 registriert wurden. In Weimar und im Weimarer Land gab es zehn gemeldete Angriffe innerhalb eines Jahres, wobei die Dunkelziffer nach Einschätzung vieler Expert*innen wesentlich höher ist. „Rassismus ist gefährlich, verletzt und tötet Menschen, genauso gefährlich ist es, nicht darüber zu sprechen und wegzusehen oder zu tabuisieren. Der Terror des Nationalsozialistischen Untergrunds war auch möglich, weil zu viele Menschen weggeschaut und tabuisiert haben. Zumindest am internationalen Tag gegen Rassismus soll das Wegschauen in der Apoldaer Innenstadt nicht so einfach möglich sein. Wir müssen noch immer das Hinsehen und Zuhören lernen.“ so Arnold weiter.
Im Rahmen der internationalen Woche gegen Rassismus vom 12. bis 25. März finden im Weimarer Land diverse Veranstaltungen von Vereinen und Engagierten gegen Hetze, Diskriminierung und Rassismus statt, wie zum Beispiel vom Bürgerbündnis Netzwerk Buntes Weimarer Land.

 

  • Zur Ausstellung „Her Pain: Depicted and Quoted“:

Die Ausstellung zeigt Fotos von Migrantinnen über tägliche Diskriminierung und Rassismus. Eine Immigrantin kann überall und zu jeder Zeit das Opfer von Rassismus, Sexismus, Diskriminierung und körperlicher Gewalt werden. Diskriminierung und Sexismus können einen starken Einfluss auf ihr Leben nehmen, sowohl in ökonomischer, sozialer als auch in psychologischer Hinsicht. Das Gefühl eine Außenseiterin zu sein kann zu Isolation, Depression und gesellschaftlichem Ausschluss führen. Frauen werden nach ihrer Abstammung, der Anzahl ihrer Kinder, nach ihrem Alter, ihrem Erscheinungsbild und ihrer Bekleidung beurteilt. Wir trafen einige dieser Frauen. Nun möchten wir, dass Sie sie kennen lernen. Wir haben ihr Leiden sichtbar gemacht, um Ihnen das Leiden dieser Frauen nahe zu bringen und mit zu empfinden.

  • Videospots des NSU-Tribunal:

Künstler*innen haben gemeinsam mit den Opfern des NSU die blinden Flecken thematisiert und werfen Spotlights auf die rassistischen Verhältnisse, welche die Taten der rechten Netzwerke erst möglich machen.

 

 

[CoRa] bietet Bildungsveranstaltungen gegen Rassismus an und unterstützt engagierte Menschen vor Ort.
Das Projekt „[CoRa] - contra Rassismus - pro Migration und Asyl" ist ein vom Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit und PRO ASYL finanziertes Gemeinschaftsprojekt des DGB-Bildungswerk Thüringen e.V. und des Flüchtlingsrat Thüringen e.V.