Pressemitteilungen
Vor dem Hintergrund der Ereignisse in der Landeserstaufnahmestelle in Suhl und der Unterbringungssituation von Geflüchteten in Thüringen schaut der Flüchtlingsrat Thüringen kritisch auf das von der CDU beantragte Sonderplenum des Landtags zur derzeitigen Asylpolitik im Freistaat. Auch wenn es das parlamentarische Recht der Fraktionen ist, ein solches Plenum einzuberufen, darf dieses nicht dazu führen, dass auf dem Rücken der Flüchtlinge und schutzsuchenden Menschen politische Scharmützel ausgetragen und rassistische Ressentiments bedient werden.
Überbelegung muss schnellstens beendet werden
Der Flüchtlingsrat Thüringen e.V. ist bestürzt über die Ereignisse in der gestrigen Nacht in der Landeserstaufnahmestelle in Suhl. Ellen Könneker vom Flüchtlingsrat Thüringen e.V. macht angesichts des Vorfalls deutlich: "Die Ereignisse von vergangener Nacht zeigen, dass die Überbelegung der Erstaufnahmestellen dringend beseitigt werden muss, damit soziale Spannungen verringert werden können."
Immer spruchreifer wird die Unterbringung von Flüchtlingen in Turnhallen und Zelten. Diese aktuelle Entwicklung in der Debatte betrachtet der Thüringer Flüchtlingsrat sehr besorgt. Martin M. Arnold, Mitarbeiter des Flüchtlingsrates sagt dazu "es ist nicht hinnehmbar, dass einige Verantwortliche bereit sind, schutzsuchende und traumatisierte Menschen über Monate in Zelte zu stecken". Stattdessen sollte endlich der Wohnungsmarkt für Flüchtlinge geöffnet und diskriminierende Hürden bei der Unterbringung abgebaut werden. Nur so werden auch Kapazitäten für neu aufgenommene Flüchtlinge frei.
Katastrophale Zustände in der Landesaufnahmestelle Suhl.
Flüchtlingsrat fordert Landesregierung auf, sofort Verantwortung zu übernehmen und Abhilfe zu schaffen!
Die Landesaufnahmestelle Suhl, welche 1.200 Menschen für eine vorübergehende Zeit Unterbringung bieten soll, ist aktuell mit ca. 1.800 Kindern, unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, Frauen und Männern überbelegt. Die bisher bereits extrem angespannte Situation wächst sich zu katastrophalen Zuständen aus.
Mit großer Verwunderung und Empörung nahm der Flüchtlingsrat Thüringen am Freitag ein Interview des Thüringer SPD-Landeschefs Andreas Bausewein zur Kenntnis. Dieser äußerte gegenüber der „Zeitungsgruppe Thüringen“, Bedenken zum Winter-Abschiebestopp zu haben und diesen „deutlich hinterfragen“ zu wollen.
Pressemitteilung des Flüchtlingsrat Thürignen e.V. vom 06.07.2015
Spielplatz statt Zaun für die Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge in Suhl!
Bedarfe und Bedürfnisse dieser besonders schutzbedürftigen Kinder und Jugendlichen ernst nehmen.
Anlässlich des Tag des Flüchtlings am 20. Juni 2015 fordert der Flüchtlingsrat Thüringen e.V., Bedarfe und Bedürfnisse von minderjährig unbegleiteten Flüchtlingen ernst zu nehmen. Eine rein technokratischeVerteilung dieser besonders schutzbedürftigen Gruppe nach Quote und rein nach dem Gesichtspunkt leerstehender Immobilien im Freistaat wird dem in keinster Weise gerecht!
Anlässlich des am 23.04.2015 in Erfurt stattfindenden ersten Thüringer Flüchtlingsgipfels legt der Flüchtlingsrat Thüringen e.V. ein "Flüchtlingspolitisches Positionspapier zur Aufnahme, Unterbringung und Integration von Flüchtlingen in Thüringen" vor. Darin werden Mindestbedingungen und –forderungen zur Aufnahme, Unterbringung und Integration von Flüchtlingen in Thüringen formuliert, die aus Sicht des Vereins Grundlage für eine humanitäre Flüchtlingspolitik in Thüringen darstellen.
Zum Ende des Winterabschiebestopps wendet sich der Flüchtlingsrat Thüringen e.V. in einem offenen Brief an den für Asylfragen zuständigen Minister Dieter Lauinger. Darin fordert der Verein die im Koalitionsvertrag vereinbarte Überprüfung der Abschiebepraxis im Freistaat, zu der bislang keine Ergebnisse vorliegen.
Die Landesregierung vereinbarte die Aussetzung von Abschiebungen bis zum Ende des ersten Quartals 2015, "zur Vermeidung unbilliger Härten", so der Wortlaut im Koalitionsvertrag. "Wir haben große Sorge, dass es ab dem 1. April wieder zu unmenschlichen Abschiebungen kommen wird, ganz ohne, dass die Praxis allgemein in Frage gestellt oder überprüft wurde", so Juliane Kemnitz, Mitarbeiterin des Flüchtlingsrat Thüringen e.V.
Thüringer Treffen von Initiativen zeigt vielseitiges Engagement sowie Handlungsbedarfe auf
Am 14. März 2015 trafen sich rund 70 Aktive als VertreterInnen von Willkommensinitiativen sowie engagierte Einzelpersonen aus ganz Thüringen zum Vernetzungstreffen auf dem Erfurter Herrenberg.