Anlässlich des Gründungsjubiläums vor 20 Jahren veröffentlicht der Flüchtlingsrat Thüringen ein umfassendes Positionspapier. Darin stellt die Menschen-rechtsorganisation 20 grundlegende Forderungen an die Landes-, Bundes- und EU-Politik. So fordert der Verein in Thüringen unter anderem den uneingeschränkten Familiennachzug, die Abschaffung von Sammelunterkünften, unbeschränkte Zugänge für Geflüchtete zu allgemeinen und berufsbildenden Schulen sowie wirksame Aufnahmeprogramme für Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten. Martin M. Arnold, Mitarbeiter des Flüchtlingsrat, sagt dazu: „Gerade in den letzten drei Jahren haben sich viele rechtliche Rahmenbedingungen für geflüchtete Menschen in Deutschland massiv verschlechtert. Zu oft machen sich aktuell demokratische Parteien zu Erfüllungsgehilfen von Rechtspopulist*innen. Durch außenpolitische Deals mit Krisenländern, restriktivem Behördenhandeln und Gesetzesverschärfungen werden Grund- und Menschenrechte zunehmend in Frage gestellt. Wir müssen endlich begreifen, dass die Wahrung von Menschenrechten für uns alle zentral und wichtig ist und dass es keine Menschen zweiter Klasse gibt. Da haben wir auch in Thüringen noch viel zu lernen.“
Zum Jubiläum dankten dem Verein Akteur*innen aus Thüringen und darüber hinaus für seine wichtige und erfolgreiche Arbeit. Unter den Gratulierenden waren Ministerpräsident Bodo Ramelow, Oberkirchenrat Christhard Wagner, Pro Asyl- Vorsitzender Andreas Lipsch, Verdi, DGB, AWO, Caritas sowie weitere Aktive aus Gewerkschaften, Parteien und Wohlfahrtsorganisationen und Engagiertengruppen. Die Grußbotschaften zum Jubiläum können auf der Website des Flüchtlingsrat Thüringen e.V. eingesehen werden.
Der Flüchtlingsrat Thüringen e.V. wurde 1997 von Engagierten aus Menschenrechtsgruppen, Kirchen, Gewerkschaften und der Politik gegründet. Seit 20 Jahren setzt sich der unabhängige Verein für gute und faire Asyl-, Lebens- und Aufnahmebedingungen von Geflüchteten ein.
22. November 2017
20 Jahre Flüchtlingsrat Thüringen – 20 Forderungen für eine humane Flüchtlingspolitik
Download als PDF: