Obwohl Geflüchtete in Sammelunterkünften zur Priorisierungsstufe 2 bei den Impfungen zählen, geht es mit dem Impfen seit Februar nicht voran. Mobile Impfteams sind in Thüringen bislang nicht für die Sammelunterkünfte geplant. Das Terminvergabesystem und die Verfahren in den Impfzentren sind nur auf Deutsch und damit hürdenreich. Hinzu kommt, dass auch bei Geflüchteten eine große Verunsicherung zu den Nebenwirkungen der Impfstoffe besteht. Es gibt in Thüringen jedoch kein Konzept zur mehrsprachigen Impfaufklärung und Abklärung individueller Risiken aufgrund des eigenen Gesundheitszustandes. Viele Geflüchtete in Thüringen waren oder sind derzeit von Quarantänen in den Sammelunterkünften betroffen – kaum vorstellbar, wie das auf so beengtem Raum auszuhalten ist, ganz zu schweigen von den Infektionsgefahren, wenn es eigentlich keine Möglichkeit zur Distanz gibt. Eine der gefährdetsten Gruppen mit Blick auf eine Corona-Infektion wird in Thüringen gerade beim Impfen faktisch nicht beachtet!
Land und Kommunen müssen dringend konkrete Abläufe und Strategien absprechen.