Wir begrüßen die Entscheidung des Stadtrates Jena, die Stadt zu einem „sicheren Hafen“ für aus Seenot gerettete Schutzsuchende zu machen. Vorausgegangen sind bundesweite Initiativen zur Aufnahme sowie die eindrücklichen Apelle der Bewegung Seebrücke.
Aktuell beteiligen sich über 40 deutsche Städte an der Initiative "sicherer Hafen" und machen so auf die drastische Abschottungspolitik der EU aufmerksam. Die Flüchtlingshilfsorganisation der Vereinten Nationen (UNHCR) spricht in ihrem aktuellen Bericht zur Situation im Mittelmeer von über 2275 Toten allein im Jahr 2018. Es sterben immer mehr Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer, da Seenotrettung von staatlicher Seite kaum noch gewährleistet wird und zivile Rettungsmissionen zunehmend kriminalisiert und verhindert werden.
Die zivilgesellschaftliche Forderung, auch Erfurt zu einem „sicheren Hafen“ zu machen, scheiterte Ende 2018 am Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Andreas Bausewein (SPD) – der Stadtrat hatte sich vorher für den symbolischen Akt ausgesprochen.