Zum Tag des Flüchtlings 2019 verleihen wir zum 13. Mal den Preis für das Engagement für die Rechte von Flüchtlingen. Die diesjährige Preisträgerin ist die Lehrerin Constanze Böhme. Doch auch viele weitere Menschen setzen sich trotz der Herausforderungen des deutschen Asylsystems und trotz gesellschaftlicher Vorbehalte gegenüber Geflüchteten für ein Bleiberecht ein. Stellvertretend möchten wir drei weitere Nominierte vorstellen.
Lothar König
Was tun, wenn durch Recht Menschenrechte verletzt werden, wenn eine Abschiebung ein Menschenleben zu zerstören droht? Lothar König hat jahrelang beharrlich dagegengehalten. In enger Zusammenarbeit mit Personen der Jenaer Geflüchteten-Community, Vertreter*innen des Jenaer Gemeindekirchenrats, lokalen Vereinen, Mitarbeiter*innen der Jungen Gemeinde Stadtmitte und anderen Engagierten hat er zahlreichen von Abschiebung bedrohten Menschen Kirchenasyl gewährt. Dabei ging es ihm immer um mehr als den Einzelfall; Solidarität mit Geflüchteten war für ihn integraler Bestandteil seines Kampfes gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
Hubert Grabe
Hubert Grabe ist nicht nur Ausbilder in einem beruflichen Integrationsprojekt des Berufsfortbildungswerkes der gemeinnützigen Bildungseinrichtung des DGB GmbH (bfw)
in der Berufsbildungsstätte Mühlhausen. Über seine Arbeit hinaus begleitet er Geflüchtete, die im Rahmen eines Dublin-Verfahrens in Unsicherheit leben. Sie wissen nicht, ob sie in Deutschland bleiben können oder in ein anderes EU-Land abgeschoben werden. Dafür begleitet er die Geflüchteten zum Anwalt, zu verschiedenen Ärzt*innen, zu Behörden und zu sozialen Einrichtungen, wie beispielsweise Refugio, dem psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge. Zudem kauft er Schulmaterialien für die Kinder und fördert sie in der deutschen Sprache. Er hört sich die grausamen Geschichten der Flucht und des schwierigen Lebens in Italien oder Griechenland an. Hubert Grabe schenkt Geflüchteten immer wieder Hoffnung, weckt ihr Potential und fordert ihre Rechte ein.
Juliane Baumann:
Kirche, das meint für die Pfarrerin Juliane Baumann gelebte Gemeinschaft - auch und insbesondere - für Flüchtlinge. Weit über 2015 hinaus sind sie und ihre Gemeinde darum bemüht, Flüchtlinge in Sömmerda willkommen zu heißen, in Notlagen zu helfen und im Alltag Unterstützung und Orientierung zu geben. Dabei hat Frau Baumann mehrfach gegen rassistische Aktionen in der Öffentlichkeit Stellung bezogen. So ließ sie unter anderem während einer politischen Kundgebung der AfD die Kirchglocken für ein Friedensgebet läuten.