22. September 2021
Afghanistan: Hinweise zu Asylfolgeanträgen | Informationsveranstaltungen | Amnesty-Bericht

Der Deutsche Caritasverband hat Informationen zu möglichen Asylfolgeanträgen afghanischer Staatsangehöriger veröffentlicht. Auch Pro Asyl hat Hinweise für afghanische Flüchtlinge und ihre Berater:innen veröffentlicht.
 


Informationsveranstaltung für Afghan:innen in Deutschland

Unter diesem Titel laden der Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. und die niedersächsischen IvAF-Netzwerke AZF3, Netwin 3 und TAF, aber insbesondere auch FairBleib Südniedersachsen-Harz am kommenden Dienstag, den 28.09. ab 19h live nach Göttingen, ins Haus der Kulturen, Hagenweg 2e, aber auch online unter: https://t1p.de/z1al | Meeting-ID: 946 9539 6662 | Kenncode: YE3Nz8

In Kooperation mit dem Netzwerk Traumatisierte Flüchtlinge Niedersachsen (NTFN) und er Refugee Law Clinic Göttingen sprechen RA'in Claire Deery (Fachanewältin für Migrationsrecht), Annika Hesselmann (Flüchtlingsrat Niedersachsen, Familienzusammenführung) und Maryam Mohammadi (Flüchtlingsrat Niedersachsen, Ausreisemöglichkeiten) u.a. über Fragen der Folgeanträge, der Möglichkeit, Familienangehörige nach zu holen oder deren Ausreise zu unterstützen.

Nach den verheerenden Ereignissen in Afghanistan stellen sich viele Fragen:

  • Kann ich gefährdeten Freund:innen oder Familienangehörigen nach Deutschland holen?
  • Sollte ich jetzt einen Asylfolgeantrag stellen? Oder hilft mir eine Bleiberechtsregelung über Ausbildung und Arbeit?
  • Kann die Ausländerbehörde von mir verlangen, bei meiner Identitätsfeststellung mit zu wirken?
  • Ist es noch rechtmäßig, dass ich ein Arbeitsverbot habe?

Wir regen an, die Veranstaltung dezentral in 'public viewings' gemeinsam mit Rat- und Schutzsuchenden zu schauen und so die Beratungsfunktion zu potentieren.
Mehr Informationen gibt es bei facebook | facebook-Veranstaltung | homepage


Amnesty International (21.9.2021): Afghanistan: Taliban hebeln Menschenrechte aus

Sie töten gezielt Zivilist_innen, blockieren Hilfslieferungen, schränken den Zugang zu Bildung für Frauen und Mädchen ein: Ein aktuelles Amnesty-Briefing  zeigt, wie skrupellos die Taliban als neue Machthaber in Afghanistan Menschenrechtsverletzungen begehen.

Die Taliban sind dabei, die Errungenschaften der vergangenen zwanzig Jahre im Bereich der Menschenrechte zu demontieren, so Amnesty International in einem heute veröffentlichten Briefing, in dem die Menschenrechtsorganisation zusammen mit der Internationalen Föderation für Menschenrechte und der Weltorganisation gegen Folter das Vorgehen der Taliban seit ihrer Eroberung von Kabul vor etwas mehr als fünf Wochen dokumentiert. Entgegen den wiederholten Beteuerungen der Taliban, die Rechte der Afghan_innen zu respektieren, enthält das Briefing "Afghanistan’s fall into the hands of the Taliban" viele Menschenrechtsverletzungen, darunter Völkerrechtsverbrechen wie gezielte Tötungen von Zivilist_innen und sich ergebenden Soldaten sowie die Blockade humanitärer Hilfslieferungen im Panjshir-Tal. Auch die Rechte von Frauen, die Meinungsfreiheit und die Zivilgesellschaft wurden erneut eingeschränkt. Mehr Informationen gibt es hier.