Besonders Schutzbedürftige
Im Folgenden haben wir einige Informationen zur besonderen Situation von besonders schutzbedürftigen Personengruppen aufgeführt. Darunter befinden sich auch Anlaufstellen und Ratgeber für Betroffene (mehrsprachig) und ihre Unterstützer*innen.
Die Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer hat eine Toolbox und Policy Paper zur Implementierung bedarfs- und standortgeeigneter Identifizierungsmaßnahmen herausgegeben (März 2023).
Die Linksammlung wurde im Oktober/ November 2024 im Rahmen des Projektes SENSA - Sensibilisierung zu besonderen Schutzbedarfen von asylsuchenden Menschen in Sachsen-Anhalt und Thüringen aktualisiert. Nähere Informationen zum Projekt finden Sie hier.
- Behinderung
- Frauen
- Geschlechtsspezifische Verfolgung
- Queere Geflüchtete / LGBTIQ*
- Menschenhandel
- Psychische Erkrankungen
- Folter und Gewalt
Geflüchtete mit einer Behinderung sehen sich nicht selten vielfältigen Problemlagen gegenüber gestellt. Oft ist die Versorgung mit dringend notwendigen Hilfsmitteln oder eine bedarfsgerechte Unterbringung nicht ausreichend gegeben. Hinzu kommt, dass Behinderungen teilweise nicht oder erst spät im Asylverfahren erkannt werden.
Arbeitshilfen:
- passage gGmbH/ DiCV Osnabrück: Leitfaden zur Beratung von Menschen mit einer Behinderung im Kontext von Migration und Flucht (4. Auflage, 2024)
- DIMR/Positionspapier: Bedarfe von geflüchteten Menschen mit Behinderungen berücksichtigen. Mängel im Aufnahmeverfahren müssen behoben werden (Jun. 2022)
- Crossroads | Flucht. Migration. Behinderung. Handicap International CrossRoad: Roadbox
- fluechtlingshelfer.info: Informationsseite Informationen für die Unterstützung von Geflüchteten mit Behinderung (Aug. 2019)
(Mehrsprachige) Informationen für Geflüchtete:
- bvkm: Mein Kind ist behindert – diese Hilfen gibt es (in mehreren Sprachen, Mrz. 2018)
- Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.: Informationen für Geflüchtete mit Behinderung (Jun. 2019)
Hintergrundinformationen:
- Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention: Menschenrechte in der sozialgerichtlichen Praxis / Die UN-Behindertenrechtskonvention (Nov. 2018)
- Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention: Geflüchtete Menschen mit Behinderungen - Handlungsnotwendigkeiten für eine bedarfsgerechte Aufnahme in Deutschland (März 2018)
Fachstellen
- Crossroads – Flucht.Migration.Behinderung (Projekt von Handicap International)
- Mina – Leben in Vielfalt e.V.
- Liga der Selbstvertretung Thüringen
- EUTB Beratungsstellen (ergänzende unabhängige Teilhabeberatung)
Arbeitshilfen:
- Empowermentarbeit mit geflüchteten Frauen - Bedarfe, Praxisansätze und Handlungsempfehlungen, Hrsg.: Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Gesamtverband e.V. (Jun. 2020)
- SOLWODI: Handbuch zur Beratung von Asylsuchenden und Flüchtlingsfrauen, die Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt sind sowie Schulungsunterlagen (Aug. 2019)
- Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.: Handreichung. Elemente, die bei der asyl- und aufenthaltsrechtlichen Unterstützung und Beratung von Frauen zu beachten sind (Mai 2018)
- SAIDA: Ihr Schutz bist du. Handlungsempfehlung zur wirksamen Prävention von Genitalverstümmelung in Deutschland (2022)
- Geschlechtsspezifische Verfolgung und Durchsetzung von geschlechtsspezifischen Rechten im Asylverfahren. Eine Arbeitshilfe für Berater*innen, Hrsg.:Der Paritätische Gesamtverband (Jul. 2022)
Informationen für Geflüchtete
- "Liebe mit Respekt - ohne Gewalt!", mehrsprachige Infos zu häuslicher Gewalt von der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen (BIG e.V.)
- "Kenne deine Rechte - Informationen für geflüchtete Frauen", Infoheft vom Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V., auch erhältlich auf arabisch, farsi, englisch, französisch, russisch (Dez. 2017)
- Zwangsheirat - Informationsflyer zum Krisentelefon in den Sprachen Albanisch-Deutsch, Arabisch-Deutsch, Englisch-Deutsch, Farsi-Deutsch, Kurdisch-Deutsch, Serbisch-Deutsch, Spanisch-Deutsch und Türkisch-Deutsch, Kargah e.V. (Mrz. 2022)
- Servicebüro der Informationskampagne "Schwanger und die Welt steht Kopf": Informationen zu (mehrsprachigen) Hilfsangeboten für schwangere, geflüchtete Frauen; mehrsprachige Materialien hier bestellbar
Hintergrundinformationen
- Netzwerk geflüchtete Mädchen und junge Frauen
- Abschlusspublikation Women’s Science-Situationen, Bedarfe und Visionen geflüchteter Frauen, minor- Projektkontor für bildung und forschung (Sep. 2020)
- Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V., BFF u.a.: Wir wollen Sicherheit. Anregungen für eine gender- und fluchtsensible Praxis im Umgang mit geflüchteten Frauen* (Jul. 2019)
- Hintergrund Informationen zu FGM (weiblicher Genitalverstümmelung) bei Terre des Femmes
- SAIDA mobil - Hilfe und Schutz bei Genitalverstümmelung in Deutschland (Video)
Anlaufstellen:
- Women in Exile & Friends: selbstorganisierte Gruppe von geflüchteten Frauen die auch mit Frauen ohne Fluchthintergrund zusammenarbeitet
- SAIDA Beratungsstelle für Mädchen und Frauen bei Genitalverstümmelung
- Geschlechtsspezifische Verfolgung und Durchsetzung von geschlechtsspezifischen Rechten im Asylverfahren. Eine Arbeitshilfe für Berater*innen, Hrsg.:Der Paritätische Gesamtverband (Jul. 2022)
Arbeitshilfen:
- Arbeitshilfe Beratung von queeren Geflüchteten Hrsg. Parität (Nov. 2024)
- "Schutz finden in Deutschland: Fragen und Antworten für LSBTI*-Geflüchtete", SUPPORT-Projekt des LSVD (Apr. 2018)
- "Handreichung für die Betreuung und Unterstützung von LSBTTI*-Flüchtlingen", LSVD, 3. Auflage (Dez. 2017)
- Factsheet Unterbringung von LSBTIQ während des Asylverfahrens Hrsg. Kargah e.V. (Nov. 2022)
- Spachmittlung für lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter* Geflüchtete. Eine Handreichung für Sprachmittler*innen. Schwulenberatung Berlin
- "Leitfaden für die Praxis – LSBTI*-sensibler Gewaltschutz für Geflüchtete“, LSVD (Dez. 2020)
(Mehrsprachige) Informationen für Betroffene
- Mehrsprachige Orientierungshilfe für Geflüchtete zu „Gleichberechtigung von Menschen verschiedenen Geschlechts bzw. verschiedener sexueller Identität“, Hrsg.: ASB NRW e.V. u.a. (Dez. 2018)
- Handreichung für Beratungsstellen: "Empowerment von lesbischen, schwulen, bisexuellen sowie trans* und inter* Geflüchteten durch Beratung und Unterstützung", Schwulenberatung Berlin (Dez. 2016)
- "Queer Refugees": Projekt vom LSVD, Beratungshilfen auf deutsch, englisch, arabisch, farsi, dari, französisch, paschtu und russisch (Jan. 2018)
Hintergrundinformationen
- Bisexualität als Fluchtgrund. Rechtsexpertise der Schwulenberatung Berlin (Dez. 2021)
- Homo- und Bisexualität als Fluchtgrund Informationen des LSVD und Rechtssprechungsübersicht
- BT-Dr. 19/14367: Identifizierung, Anerkennungspraxis und Schutzkonzepte für geflüchtete Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen in Asylverfahren (Okt. 2019)
- Rechtliche Expertisen: "Eheschließung von LSBT*-Geflüchteten" und "Situation unverheirateter gleichgeschlechtlicher Partner*innen im Asylverfahren", Schwulenberatung Berlin (Dez. 2017)
- Broschüre "Geschlechtliche und Sexuelle Vielfalt" Queer refugees Projekt vom LSVD
Fachstellen
- "Schutz finden in Deutschland: Fragen und Antworten für LSBTI*-Geflüchtete", SUPPORT-Projekt des LSVD (Apr. 2018)
- "LGBTI Refugees Welcome": Beratungsprojekt vom QueerWeg e.V. aus Weimar (Jan. 2018)
- "Queer Refugees for Pride": selbstorganisierte Gemeinschaft von queeren Geflüchteten in Deutschland seit 2016
Menschenhandel liegt vor, wenn eine Person unter Ausnutzung einer persönlichen Zwangslage angeworben, weitergegeben, befördert oder aufgenommen und in eine Ausbeutungssituation gebracht wird. Die Anwerbung kann sowohl in Deutschland als auch im Ausland stattfinden. Menschenhandel liegt also nicht erst dann vor, wenn Menschen zum Zweck der Ausbeutung nach Deutschland gebracht werden.
Der Zwang, der als Mittel zur Ermöglichung der Ausbeutung eingesetzt wird, kann verschiedene Formen annehmen, z.B. psychische oder physische Gewalt, Erpressung, Isolation, Ausnutzen einer hilflosen Lage oder Einbehalten von Papieren und verdientem Geld. Wichtige Elemente sind dabei Nötigung, Zwang und Täuschung. Bei Personen unter 21 Jahren liegt allerdings auch ohne diese Elemente Menschenhandel vor.
Arbeitshilfen
- Flyer Spezialisierte Fachberatungsstellen für Betroffene von Menschenhandel. KoK e.V. Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (2022)
- bekom thüringen. Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel in Thüringen
- KoK. Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel
- ECPAT Deutschland e.V.: Handel mit und Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen erkennen und reagieren. Arbeitshilfe für die Praxis (2019)
- BMFSFJ: Bundeskooperationskonzept "Schutz und Hilfen bei Handel mit und Ausbeutung von Kindern" - Empfehlungen für die Zusammenarbeit von Jugendamt, Polizei, Fachberatungsstellen und weiteren Akteuren zur Identifizierung und zum Schutz von Kindern als Opfer von Menschenhandel (Okt. 2018)
- "Betroffene von Menschenhandel im Kontext von Flucht" - Flyer des Projektes Flucht und Menschenhandel, KOK Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V. (2016)
(Mehrsprachige) Informationen für Betroffene
Hintergrundinformationen
- Policy Paper. Betroffene von Menschenhandel im Asylkontext erkennen. Problembeschreibung und Handlungsempfehlungen. KoK e.V. Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (2020)
- Menschenhandel und Ausbeutung im Kontext des Ukrainekrieges. KoK e.V. Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (2022)
- Das Geschäft mit der Not. Menschenhandel von geflüchteten Kindern und Heranwachsenden in Deutschland. Terre des Hommes und ECPAT Deutschland e.V. (2017)
Fachberatungsstellen
Geflüchtete Menschen haben oft belastendende Erfahrungen selbst durchlebt oder gesehen. Traumata und psychische Belastungen können daraus resultieren und sich negativ auf das Asylverfahren und das Ankommen in Deutschland auswirken. Neben psychologischer Hilfe brauchen Geflüchtete auch ausreichend Zeit um Erlebtes zu verarbeiten und Versorgungsstrukturen welche die sich daraus ergebende Bedarfe abdecken.
Arbeitshilfen
- Trainingsbuch zur Psychologischen Ersten Hilfe für Kinder. Save the Children (2017)
- Praxisleitfaden zum traumasensiblen und empowernden Umgang mit Geflüchteten. Hrsg.: BafF Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (November 2017)
- Positionspapier. Lots*innen, Peers und Laienhelfer*innen: (Neue) Unterstützungskonzepte in der psychosozialen Arbeit mit Geflüchteten. BafF Bundesarbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (Februar 2019)
- Niederschwellige Psychosoziale Hilfe für Geflüchtete. Ein Projektleitfaden. Henrike Zellmann für Ärzte ohne Grenzen e.V. (2018)
- Überlebende von Folter und schwerer Gewalt – Wege in die Rehabilitation. Identifizierung, Bedarfsklärung, Sachverhaltsaufklärung, Rehabilitation. BafF Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (April 2023
- Suizidprävention in Unterkünften für geflüchtete Menschen. Eine Handreichung für Mitarbeitende. Deutsches Rotes Kreuz DRK (2022)
(Mehrsprachige) Informationen für Betroffene
Hintergrundinformationen
- Psychosoziale und psychiatrische Versorgung geflüchteter Menschen in den ostdeutschen Bundesländern 2022. Eine Bestandsaufnahme. Hrsg.: BafF Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (2022)
- Flucht&Gewalt. Psychosozialer Versorgungsbericht Deutschland 2024. Hrsg.: BafF Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer
Fachberatungsstellen
- Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF e.V.): Flucht & Gewalt. Psychosozialer Versorgungsbericht Deutschland 2023
- Weitere Informationen zu UMF/ begleitete Flüchtlingskinder: siehe hier