Pressemitteilung des Flüchtlingsrat Thürignen e.V. vom 06.07.2015
Spielplatz statt Zaun für die Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge in Suhl!
Um die Suhler Landesaufnahmestelle wird eine Umzäunung geplant. „Die Gründe hierfür sind nicht nachvollziehbar. Statt eines Zaunes braucht es umgehend Spielplätze für die vielen Kinder in der Landesaufnahmestelle, Kinderbetreuung und Freizeitmöglichkeiten auf dem Gelände der Landesaufnahmestelle“ so Ellen Könneker vom Flüchtlingsrat Thüringen e.V.. Ca. 170 Kinder in der Landesaufnahmestelle haben keinen Außenspielplatz und nur einen Raum für ehrenamtlich organisierte Kinderbetreuungsangebote.
Ein Zaun verstärkt keine Sicherheit, sondern führt zu einer deutlich sichtbaren Abgrenzung des Geländes. Die Erfahrungen in der Landesaufnahmestellle in Eisenberg zeigen, dass ein Zaun in erster Linie stigmatisierend wirkt: für die Flüchtlinge, die „drin“ sind und für die ansässige Bevölkerung, dass man vor „denen“ offensichtlich geschützt werden soll. „Das kann nicht Sinn einer humanen Aufnahme- und Unterbringungspolitik in Thüringen sein“ so Könneker weiter.
Zudem wendet sich der Flüchtlingsrat stark gegen eine Etablierung von Landesaufnahmestellen nach Herkunftsländern nach potentiellen Aussichten im Asylverfahren. „Wir erwarten einen unvoreingenommenen und menschenwürdigen Umgang mit allen Flüchtlingen – selbstverständlich auch mit Flüchtlingen vom Balkan. „Eine Sortierung der Menschen nach Ethnien kann nicht Teil einer humanitären Flüchtlingspolitik sein, sondern erinnert an dunklere Zeiten der deutschen Geschichte. Wir erwarten von der rot-rot-grünen Landesregierung Thüringens eine Politik, die das in Thüringen nicht unterstützt und nicht zulässt“ so Könneker.