21. März 2012 - Aktionstag aus Anlass des Tages gegen Rassismus auf dem Erfurter Anger
"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren." Der jährlich am 21. März stattfindende Internationale Tag gegen Rassismus erinnert auch daran, für den in Artikel Eins der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte formulierten Grundsatz des Zusammenlebens immer wieder zu streiten.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 21. März zum Internationalen Tag zur Eliminierung aller Formen rassistischer Diskriminierung erklärt. Am 21. März 1960 hatte die Polizei im südafrikanischen Sharpville 70 Menschen getötet, die gegen die rassistischen Paßgesetze der Regierung demonstrierten.
Diskriminierung und Rassismus sind keine Phänomene am Rande der Gesellschaft – sie finden sich in besorgniserregendem Maße in der Mitte der Gesellschaft wieder. Laut der jährlich erstellten Studie Thüringen-Monitor sind mehr als die Hälfte der ThüringerInnen davon überzeugt, dass die Bundesrepublik „in einem gefährlichen Maße überfremdet“ sei. Aber auch Gesetze sind nicht frei von Diskriminierungen oder verursachen diese sogar erst: Residenzpflicht, Warengutscheine, Sozialleistungen in Höhe von 50% des gesetzlichen Existenzminimus, Beschäftigungsverbote und Lagerunterbringung von Flüchtlingen sind Beispiel hierfür.
Gemeinsam mit dem Ausländerbeirat der Stadt Erfurt, der Opferberatung EZRA, der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus MOBIT, dem Bildungswerk des DGB Thüringen, dem Studierendenrat und der Hochschulgruppe Antira Campus der Uni Erfurt und dem Infoladen Sabotnik beteiligt sich der Flüchtlingsrat Thüringen e.V. am Mittwoch, den 21.03.2012 von 15 bis 18 Uhr mit einer Kundgebung mit Informationsständen auf dem Erfurter Anger an den vielfältigen Aktionen zum Abbau von Rassismus.
In den Tagen vor dem 21. März 2012 wird der Infoladen Sabotnik bereits mehrere tausend antirassistische Postwurfsendungen verteilen, in denen Menschen aufgefordert werden, sich mit Flüchtlingen und MigrantInnen zu solidarisieren und sich mit Rassismus auseinander zu setzen, um gegen Diskriminierung eintreten zu können. Anlässe hierfür gibt es täglich.
Der diesjährige Aktionstag gegen Rassismus ist Bestandteil der Veranstaltungsreihe des Bündnisses "Sarrazin absagen." statt. Mehr Informationen hierzu unter www.sarrazinabsagen.wordpress.com.
Für Rückfragen: Ellen Könneker, Tel: 0361 2172720