Flüchtlingsrat und NaturFreunde Thüringen fordern sofortige Wiedereinreisemöglichkeit für den Abgeschobenen und ein unverzügliches Ende der Familientrennungen in Thüringen!
Wie dem Flüchtlingsrat jetzt bekannt wurde, fand am 11.12.2020 die Abschiebung eines Familienvaters von 3 Kindern nach Serbien statt. Der von der Mutter getrennt lebende Vater hat sich nach Informationen des Flüchtlingsrates intensiv um seine Kinder gekümmert und ein enges und vertrauensvolles Verhältnis zu ihnen. „Den sorgeberechtigten Vater der minderjährigen Kinder abzuschieben ist grundrechtlich ein Skandal und stellt eine Missachtung des Kindeswohls dar“, so Martin Arnold vom Flüchtlingsrat Thüringen.
Die Mutter und Kinder haben eine aufenthaltsrechtliche Perspektive in Deutschland. Die Bearbeitung erfolgt bei der Ausländerbehörde Gera, die gleichsam keinerlei Skrupel hatte, den Vater von seinen Kindern durch staatliche Gewalt zu trennen. „Dem Vater muss unverzüglich von Amtswegen die Wiedereinreise zu seinen Kindern ermöglicht werden. Die Kosten der Abschiebung sind dabei von der Behörde selbst zu tragen und nicht dem Vater aufzuerlegen“, fordert Arnold.
Der Flüchtlingsrat und die NaturFreunde zeigen sich bestürzt über die bekannt gewordenen, massiv in Grundrechte eingreifende Abschiebungen und Abschiebungsversuche der letzten Monate in Thüringen. „Diese Abschiebungspraxis, die sowohl das Kindeswohl als auch den Schutz der Familie schlicht missachtet, muss unverzüglich gestoppt werden“, sagt Kristine Müller von den NaturFreunden.
Und weiter: „Wir erwarten, dass es -wie im Koalitionsvertrag geschrieben- keine Familientrennungen mehr gibt und Grund- und Menschenrechte der Betroffenen über das gesamte Verfahren gewahrt werden“, so Müller abschließend.