Flüchtlingsrat fordert: Sofortiger Stopp der Abschiebungen von Minderheitenangehörigen der Balkanhalbinsel
Der Flüchtlingsrat Thüringen e.V. fordert das Thüringer Innenministerium und die Thüringer Ausländerbehörden unverzüglich auf, Abschiebungen nach Mazedonien, Serbien und das Kosovo zu stoppen! Insbe-sondere unter der Beachtung der Kinderrechtskonvention und dem zu sichernden Kindeswohls ist es nicht hinzunehmen, dass Abschiebetra-gödien wie in der Nacht des 23.4.2013 in Gera stattfinden. „Auch das von vielen BeobachterInnen beschriebene rigorose Vorgehen der Polizei in Gera muss unverzüglich aufgeklärt werden“ fordert Ellen Könneker vom Flüchtlingsrat Thüringen e.V.
Offensichtlich ist es in den Thüringer Landkreisen sehr unterschiedlich, wie nach dem Ende des Winterabschiebestopps am 31.3.2013 mit Minderheitenangehörigen aus Mazedonien, Serbien und dem Kosovo umgegangen wird. Während einige Landkreise und kreisfreie Städte die Menschen zur sog. „freiwilligen“ Ausreise anhalten, werden wie in Gera Abschiebungen eingeleitet, die insbesondere für Kinder häufig traumatisierend sind.
Minderheitenangehörige der Roma, Ashkali und Ägypter sind in den Ländern der Balkanhalbinsel massiven Diskriminierungen ausgesetzt. Viele der hier Schutzsuchenden Menschen sind schwer gezeichnet von Gewalterfahrungen, Krankheit, verweigerten Arbeitsmarkt- und Bildungszugängen und einer desolaten Wohn- und Versorgungssituation. „Die erfahrenen Diskriminierungen und die existenziellen Folgen sind Grundlage für ein humanitäres Aufenthaltsrecht. Es ist nicht hinnehmbar, dass diese Menschen wie Schwerverbrecher hier nachts aus der Gemeinschaftsunterkunft abgeholt und abgeschoben werden“ so Ellen Könneker weiter.
Für Rückfragen: Ellen Könneker, Tel: 0361-2172720 (25.4.2013 bis 15.45 Uhr)