Nach der gestrigen Kreistagssitzung in Sömmerda fordert der Flüchtlingsrat Thüringen erneut schnelle personelle Konsequenzen für das untragbare Personal in der Ausländerbehörde. Die Berichte der nach Aussagen von Landrat Henning derzeit durchgeführten internen und externen Prüfung der Vorgänge müssen öffentlich bekannt gemacht werden. Nur so kann ein transparenter Umgang mit den Problemen in der Ausländerbehörde gelingen.
Der Flüchtlingsrat ist entsetzt über einen Artikel in der Thüringer Allgemeinen vom 6. Dezember 2014. Darin werden die eritreischen Flüchtlinge diffamiert, u.a. mit den Worten anderer MigrantInnen „‘Sie sind in ihrem Verhalten noch etwas ruppig, noch ganz in Afrika‘“. Rassistische Zuschreibungen werden in dem Artikel völlig unkommentiert wiedergegeben. Der Thüringer Allgemeinen lagen zudem Pressemitteilungen des Thüringer Flüchtlingsrates vor, die u.a. Erfahrungsberichte von unterschiedlichen Menschen beinhalten, die negative Erfahrungen mit der Ausländerbehörde Sömmerda über einen langen Zeitraum bestätigen. Während diese Informationen von der Thüringer Allgemeinen offensichtlich unberücksichtigt blieben, werden mit dem Artikel vom 6. Dezember die eritreischen Flüchtlinge in ihren Erfahrungen diskreditiert. Sie werden darin von sehr mutigen Betroffenen zu ruppigen, forschen und provozierenden Tätern umgedeutet.
Der Bericht von ARD Monitor ist unmissverständlich. Er sorgt bundesweit für Empörung. Mit dieser Art des Lokalpatriotismus und mit der rassistischen Schmähung der Betroffenen in dem Zeitungsartikel diskreditiert sich die Zeitung letztlich selbst. „Wir erwarten eine unabhängige, seriöse und unparteiliche Berichterstattung“, so Ellen Könneker vom Flüchtlingsrat Thüringen e.V.