Aktuell sind die Kapazitäten in der Thüringer Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Suhl nahezu ausgeschöpft. Um eine menschenwürdige Aufnahme zu gewährleisten, sprechen wir uns für die zügige Nutzung von freien Jugendherbergs- und Hotelplätzen aus.
Auch die angekündigte Nutzung der Halle in Hermsdorf als Erstaufnahmeeinrichtung ist nur für eine sehr kurzfristige Unterbringung von Menschen geeignet. In solchen Lager- oder Sporthallen gibt es faktisch keine Rückzugsräume und somit auch kaum Privatsphäre. Eine längere Aufenthaltszeit ist eine enorme Belastung für jede Person und birgt großes Konfliktpotential. Für besonders schutzbedürftige Personen, wie alleinreisende Frauen, Familien mit Kindern, kranke und traumatisierte Personen, usw. sollte eine solche Unterbringung unbedingt vermieden werden. Wir begrüßen die Aussagen der Landesregierung, dass die Unterbringung in Zelten nicht beabsichtigt sei. Zum bevorstehenden Jahreswechsel ist es umso wichtiger, die Versorgung und Unterbringung menschenwürdig abzusichern.
Wir setzen uns seit vielen Jahren für eine sehr kurze Aufenthaltszeit in Erstaufnahmeeinrichtungen und die dezentrale Unterbringung in Wohnungen in den Kommunen ein. Auch ezra und der Thüringer Landesverband der Sinti und Roma - RomnoKher haben diese Forderung erst kürzlich bekräftigt.