28. Januar 2015
Keine Konsequenzen nach Monitor-Bericht und bundesweiter Empörung

Nach der gestrigen Medieninformation des Landratsamtes Sömmerdas ist der Flüchtlingsrat Thüringen schockiert über das Ergebnis. Dass 'die Angelegenheit ... zu einem allen Seiten dienlichen Abschluss' gebracht sein soll, weil die Prüfung ergeben habe, die Arbeitsweise der Auslän-derbehörde sei nicht zu beanstanden und 'alle Mitarbeiter arbeiten gewissenhaft und sachlich', damit kann sich wohl niemand zufrieden geben, für den die Begriffe Weltoffenheit, Willkommenskultur, Menschenwürde nicht lediglich hohle Phrasen sind. Einen derart harschen, unsachlichen und beleidigenden Umgang mit Menschen, wie ihn der Monitor-Beitrag über diese zwei Behördenmitarbeiter offenbart hat, als Vorgesetzter einer Verwaltung zu ignorieren und gar schönzureden, offenbart eine Menge über den Landrat und die Aufsichtsbehörde.

"Wenn schon nicht derartig gut dokumentierte, offensichtliche Verstöße gegen niederschwelligste Umgangsregeln keine Konsequenzen haben, wie sollen sich dann Leute gegen Behördenwillkür wehren, die keine Kameraaufzeichnung oder Zeugen vorweisen können und womöglich auch sprachlich im Nachteil sind?", kritisiert der Flüchtlingsrat Thüringen e.V. diesen unrühmlichen Abschluss des Verfahrens. Dass angesichts steigender Flüchtlingszahlen die Anzahl der Mitarbeiter erhöht sei, wiege nicht die Tatsache auf, "dass die betroffenen Flüchtlinge weiterhin diesen beiden Sachbearbeitern ausgeliefert sind. Für die

Betroffenen ist das mit Sicherheit kein 'dienlicher Abschluss'!"

Die Prüfungsberichte sollten unverzüglich der Öffentlichkeit vorgelegt werden.